Bei Zahlungen im Onlineshop ist es Kunden möglich, aus unterschiedlichen Zahlungssystemen, das für sie passende System zu wählen. Das reicht oft von PayPal über den Rechnungskauf bis hin zu Vorkasse oder Nachnahme. Welches System die eigenen Kunden am Ende favorisieren, sollte jeder Shopbesitzer herausfinden. Damit verbessert sich die Customer Journey und folglich steigt auch der Umsatz.
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E-Commerce Zahlungssysteme dienen größtenteils der bargeldlosen Zahlung in Onlineshops. Zu den Top-Favoriten der Deutschen zählen PayPal, der Kauf auf Rechnung oder die Kreditkartenzahlung. Der große Vorteil für Shopbetreiber: Die Kunden können beim Check-out problemlos zahlen und aus den angebotenen Methoden ihren Favoriten wählen.
Jeder hat eine andere Strategie: Manche fokussieren sich komplett auf den E-Commerce Sektor, während andere mit einer Multichannel-Strategie am besten fahren. Dabei erstellen Unternehmen einen eigenen Onlineshop neben dem stationären Handel in der Innenstadt. Zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren zählt auch die Wahl des elektronischen Zahlungssystems. 53 Prozent brechen ihren Einkauf sogar regelmäßig ab, wenn sie nicht die favorisierte Zahlmethode auf der Website vorfinden (Statista, Stand 2014).
Warenkorbabbrüche sind mit das Schlimmste, was einem Shopbetreiber passieren kann, denn die potenziellen Kunden sind gewillt zu kaufen, springen dann in der letzten Sekunde aber doch noch ab. Hier steht Qualität über Quantität, denn bombardieren Unternehmen ihre Kunden mit einer zu großen Auswahl an Zahlmethoden, schreckt das diese ab.
Über 40 Systeme existieren in Deutschland, doch nur wenige werden auch von den Verbrauchern genutzt. Die wichtigsten Zahlungmethoden sind:
Zahlungsart | Pro | Contra |
Schnelle Zahlungsabwicklung, hohe Sicherheit | Kundenkonto nötig | |
Rechnung | Erst zahlen, wenn Produkt da ist | Risiko von Zahlungsausfällen für Händler |
Lastschrift | Vertrauensvolle Methode | Probleme, bei falschen Daten oder keiner Kontodeckung → hoher Zeitaufwand |
Kreditkarte | Schnelle Zahlung | Kunden können Geld zurückfordern |
Giropay | Einfache Integration, hohe Zahlungssicherheit | Nur eine begrenzte Anzahl an Banken nimmt teil |
Amazon Pay | Amazonkunden | Service-Gebühr für Transaktionen |
Nachnahme | Hohe Sicherheit für den Händler | Veraltete Methode |
Klarna/Sofortüberweisung | Sicherheit für den Kunden | Gebühren für Händler |
Vorkasse | Hohe Sicherheit für Unternehmen | Versand verzögert sich |
Ratenkauf | Risikoprüfung des Kunden und Aufteilung des fälligen Betrags | Händler warten länger auf ihr Geld |
Apple und Google Pay | Komfortabel für den Nutzer | Konten erforderlich |
Fast jeder Shop bietet heutzutage beim Check-out PayPal als Zahlmethode an. Der Kunde profitiert hier von einer einfachen sowie blitzschnellen Zahlung mit nur einem Klick. Auch Shopbetreiber sind damit auf der sicheren Seite, da es Käufern nicht einfach möglich ist, ihre Bestellung zu stornieren. Gebühren fallen pro Transaktion an, diese liegen für kleine Unternehmen bei ca. bei 1,9 Prozent (ca. 0,35 Euro) – ein Nachteil. Zudem sind PayPal-Konten gerne mal Ziel eines Hackerangriffes und die Daten liegen zentral auf Servern ab. Doch der Erfolg gibt dem Zahlungssystem recht: Über 433 Millionen Menschen nutzen PayPal. Diese Bezahlmethode ist deswegen ein absolutes Muss für den eigenen Onlineshop!
Top: Kunden können ihre Käufe auch erst nach 30 Tagen zahlen, was PayPal noch attraktiver macht!
Erst durch den E-Commerce nahm die Zahlung per Kreditkarte so richtig an Fahrt auf. Mittlerweile zählt sie zu einer der gängigsten Zahlungsoptionen und bietet Shopbetreibern eine Zahlungssicherheit, denn der Kunde kann nicht einfach Rückbuchungen durchführen. Kreditkartenbetrug passiert leider nicht selten und Shopbetreiber bleiben dann möglicherweise auf den Kosten sitzen. Will sich ein Unternehmen doppelt absichern, hilft das 3D-Secure-Verfahren: Hier tritt eine Haftungsumkehr in Kraft, durch die am Ende der Kartenbesitzer für entstehende Schäden aufkommen muss.
Ein Kauf auf Rechnung ist bei vielen Kunden beliebt – erst anprobieren oder live in den Händen halten und dann zahlen. Demnach steht diese Zahlungsmethode auch ganz oben auf der Liste der Favoriten. Ein immenser Vorteil für den Verbraucher: Defekte oder unpassende Ware muss nicht gezahlt, sondern kann direkt zurückgeschickt werden. Außerdem geben Käufer keine sensiblen Zahlungsdaten beim Shop an, wodurch sich das Risiko von Datenmissbrauch minimiert.
Für Händler oder Shopbetreiber bedeutet diese Methode allerdings auch ein höheres Risiko, denn es kann zu Zahlungsausfällen kommen. Gerade für kleinere Firmen mit niedrigen Gewinnmargen ist der Rechnungskauf also eher unrentabel, da hohe Gebühren anfallen. Ein Payment Service Provider schafft hier Abhilfe und sichert Shopbetreiber mit einer prozentualen Gebühr gegen Risiken. Zusätzlich ist es ratsam, eine automatisierte Bonitätsprüfung einzustellen. Dabei erfolgt eine Echtzeit-Bonitätsprüfung, um die Zahlungssicherheit des Kunden zu gewährleisten.
Viele Deutsche favorisieren das Lastschriftverfahren. Nach dem Kauf muss der Käufer an nichts mehr denken, denn das Geld wird automatisch eingezogen. Zudem versendet der Shop tendenziell die Ware schneller und bei einem Fehler aufseiten des Shops lassen sich Lastschriften wieder zurückfordern. Auch für Unternehmer ist es sinnvoll auf diese Bezahlmethode zu setzen, da es unkompliziert und kostengünstig vonstattengeht. Genau wie bei der Rechnung können auch hier Zahlungsausfälle zustande kommen. Das ist jedoch im Vergleich ein viel geringeres Risiko. Payment Service Provider bieten ebenfalls Schutz vor Zahlungsausfällen.
Bei der Sofortüberweisung mit Klarna loggt sich der Kunde mit seinen normalen Bankdaten auf dem Webservice der Klarna Group (vormals Sofort GmbH) ein und muss seine sensiblen Daten dadurch nicht an den Händler übermitteln. Es ist keine zusätzliche Registrierung oder Kreditkarte vonnöten. Doch das ist auch für manche ein Manko: Die eigenen Daten geben sie zwar nicht bei einem Händler ein, aber bei einem fremden Dienstleister. Achtung: Als alleiniges Zahlungsmittel in einem Onlineshop ist die Sofortüberweisung nicht zulässig – wie ein Gerichtsurteil ergab.
Auch die Zahlung auf Rechnung klappt mit Klarna: Nach 30 Tagen zahlen! In einem Portal sind alle Käufe ersichtlich und Kunden behalten den Überblick über ihre getätigten Käufe.
Ohne Kreditkarte gelangen Käufer auch mit Giropay zum Ziel. Hier muss der Kunde sein eigenes Konto für Giropay legitimieren. Bankdaten bleiben allerdings geheim. Das Ausfallrisiko für den Händler ist gering, da eine direkte Zahlungsbestätigung eingeht. Nicht alle Banken nehmen an Giropay teil, lediglich die Folgenden bieten ihren Kunden dieses Zahlmodell an:
Postbank
Sparkassen
Volks- und Raiffeisenbanken
Demnach ist diese Methode auch nur eine Option und nicht unbedingt nötig, da sie als alleinige Zahlmethode nicht ausreicht.
Treue Amazonkunden bevorzugen Amazon Pay als Zahlungsart auch bei anderen Onlineshops, da sie dem E-Commerce Riesen großes Vertrauen entgegenbringen. Zudem müssen keine zusätzlichen Daten auf anderen Plattformen eingegeben werden, da bei Amazon bereits alles hinterlegt ist. Amazons Versprechen: Mit Amazon Pay schließen Verbraucher zu 87 % ihren Kauf ab, was den Umsatz eines Unternehmens steigert. Ein Nachteil für Händler: Auch hier fallen Gebühren an, ähnlich zu PayPal. Darüber hinaus ist nicht klar, ob Amazon die gesammelten Daten nutzt, um das Kaufverhalten der Nutzer zu analysieren. Diese Zahlungsart lohnt sich, wenn viele der potenziellen Kunden bei Amazon registriert sind.
Damit Apple und Google Pay im eigenen Onlineshop einwandfrei funktionieren, müssen diese Zahlungsmethoden in die entsprechende Shop-Software integriert werden. Ein Check-Out-Prozess ist hier nicht vonnöten, da alle wichtigen Daten direkt mit der Zahlung übermittelt werden. Bei Apple bestätigt der Käufer auf einem seiner Endgeräte mittels Touch- oder Face-ID die Bestellung und schon ist der Kauf abgeschlossen. Da diese Methode für Apple und Google-Kunden sehr komfortabel ist, sinkt die Abbruchrate des Kaufs enorm.
Die Ratenzahlung ermöglicht es Kunden, den fälligen Betrag in kleinere Summen aufzusplitten. Dies ist von Vorteil, wenn andere alltägliche Kosten (wie Miete, Abzahlung vom Auto, etc.) den Cashflow des Käufers verringern. Um die Abwicklung des Prozesses kümmern sich entweder Zahlungsanbieter oder die Banken direkt. Zur Risikoprüfung füllen Kunden online ein Formular aus – der Bonitätscheck erfolgt innerhalb weniger Sekunden.
Heutzutage weniger üblich, aber früher sehr beliebt: Zahlung per Vorkasse. Hier erledigt der Kunde die Überweisung eigenständig vor dem Verkauf, wodurch sich Unternehmen vor einem Zahlungsausfall schützen. Zudem fühlen sich Käufer angesprochen, die ihre Daten nicht gerne bei fremden Plattformen hinterlegen. Da die Vorkasse den Versand verzögert, ist diese Zahlungsart heutzutage eher out. Bietet ein Shop nur diese Zahlungsmethode an, neigen potenzielle Kunden dazu, den Kauf abzubrechen. Liegt ein hohes Kundenvertrauen vor, ist Vorkasse dennoch ratsam, da die Kunden dem Shop vertrauen und auch den Kompromiss eingehen, länger auf ihre Ware zu warten.
Bei Zahlung per Nachnahme zahlen Kunden die Ware entweder an der Haustür beim Empfangen der Ware, beim Abholen in einem Paketshop oder bei der Post. Diese Methode ist im E-Commerce nicht mehr so gängig, sollte dennoch erwähnt werden. Sie bietet eine hohe Sicherheit für Shopbetreiber, da die Ware nicht ohne vorherige Zahlung an den Kunden ausgehändigt wird. Zudem profitieren Käufer von einem schnellen Warenversand. Für Menschen, die jeden Tag im Büro arbeiten oder aus anderen Gründen selten zu Hause sind, eignet sich diese Zahlungsart allerdings nicht – denn niemand anders kann das Paket für sie annehmen. Händler zahlen Nachnahmegebühren, egal ob das Paket beim Empfänger ankommt oder nicht. Diese Zahlmethode existiert schon lange vor dem E-Commerce und stammt aus Zeiten der Katalogbestellung. Im E-Commerce Bereich spielt diese Option vor allem noch für ältere Zielgruppen eine entscheidende Rolle.
Gutscheine und Coupons sind zwar kein Zahlungsmittel im eigentlichen Sinn, dennoch können Kunden diese zur Zahlung einsetzen und sollten deswegen erwähnt werden. Für eine erfolgreiche Kundengewinnung eignen sich Rabattaktionen oder Codes für bestimmte Zeiträume, damit die Verbraucher eher in dem entsprechenden Onlineshop bestellen.
Ganz wichtig bei allen Zahlungsarten ist schlussendlich die Nutzerfreundlichkeit in den Fokus zu stellen. Damit Kunden nicht abspringen oder eine zu große Auswahl an Bezahlsystemen vorliegt, ist es ratsam auf Qualität statt Quantität zu setzen. Zwischen drei und fünf Zahlungsarten reichen vollkommen aus, um die Websitebesucher zufriedenzustellen.
Shopbetreiber sollten zudem auf einen Payment Service Provider setzen. Hiermit sichern sie sich gegen eine kleine Gebühr vor größeren Zahlungsausfällen und müssen sich nicht selbst um das Forderungsmanagement kümmern.
Auswahl treffen:
Immer die Risiken im Hinterkopf behalten, die eine Zahlungsart mit sich bringt. Einen Anbieter für die Bonitätsprüfung und einen externen für Factoring hinzuzuziehen ist sinnvoll, um sich bestmöglich zu schützen.
Kundenerlebnis: Welche Zahlungsarten bevorzugt die eigene Kundschaft? Eine jüngere Zielgruppe favorisiert elektronische Zahlungssysteme, während die ältere Generation noch auf Zahlungsmodelle wie Nachnahme und den Kauf per Rechnung setzt.
Gebühren der Zahlungsarten unbedingt im Vorhinein prüfen, da sonst hohe Kosten folgen können.
E-Commerce Zahlungssysteme dienen Onlineshops als Bezahlmethode. Aus der Auswahl an vorhandenen Systemen wählen Shopbetreiber das passende für ihre Zielgruppe aus.
In Deutschland gibt es über 40 verschiedene Zahlungssysteme. Zu den wichtigsten zählen PayPal, Kauf auf Rechnung, die Kreditkartenzahlung und Sofortüberweisung.
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