Was, wenn du ein Ladengeschäft nicht nur physisch in der Fußgängerzone besuchen könntest, sondern auch virtuell im digitalen Raum? Stell dir vor, du könntest nicht nur für dich einen Pullover kaufen, sondern auch für deinen digitalen Avatar. Das klingt wie Science Fiction? Im Metaversum ist das Realität: Du kannst mit anderen Gespräche führen, zur Arbeit gehen, digital verreisen, ein Haus bauen, virtuelle Produkte kaufen und geschäftlichen Handel treiben. Zwar befindet sich das Metaverse noch in der Entwicklung, aber es verändert gerade grundlegend, wie Produkte erlebt und gekauft werden – und könnte damit völlig neue Perspektiven für E-Commerce und Onlinehandel schaffen.
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Im Metaversum (engl. „metaverse“) verschmelzen die echte und eine virtuelle Welt miteinander. Das Metaversum ist aber kein isolierter, virtueller Raum. Es ist eine zusammenhängende Welt aus verschiedenen virtuellen Welten, die als eine umfassende virtuelle Umgebung wahrgenommen wird. Der Nutzer nimmt im Metaverse eine virtuelle Präsenz an, den sogenannten „Avatar“. Dieser stellt den Nutzer in der virtuellen Welt dar. Im Metaversum treffen Menschen aufeinander, als wären sie dort physisch präsent. Das Metaversum zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sich Personen innerhalb dieser digitalen Realität völlig frei bewegen können.
Das Metaversum könnte dabei die Art der sozialen Interaktion revolutionieren, und zwar über die Grenzen der realen Welt hinaus: Mehrere Freunde sitzen bequem in ihren Wohnzimmern und treffen sich virtuell in einem Café, um sich zu unterhalten – so wie im echten Leben. Oder eine Person betritt mit seinem Avatar im Metaversum ein virtuelles Geschäft, schaut sich wie im Ladengeschäft das 3D-Modell eines Pullovers an, kauft ihn mit einer digitalen Währung und lässt ihn sich dann in der physischen Welt nach Hause liefern.
Von der Kommunikation bis hin zum Event-Erlebnis – im Metaversum gibt es unzählige Möglichkeiten für Aktivitäten und Interaktionen:
Zusammenarbeit: Personen können in virtuellen Räumen miteinander kommunizieren. Sie können Small Talk mit Freunden und Bekannten führen oder sich in Business-Meetings mit Kollegen austauschen.
Kulturelle und Freizeitaktivitäten: Das Metaversum macht auch die Teilnahme an virtuellen Events wie Konzerten oder Museumsbesuchen von zu Hause aus möglich und bietet dabei ein authentisches Erlebnis. So als wäre man vor Ort dabei.
Aus- und Weiterbildung: Ein weiterer wichtiger Anwendungsbereich im Metaversum ist die Bildung, da sich Nutzer in einer virtuellen Lernumgebung bequem weiterbilden können. Das kann von Schulungen und spezialisierten Kursen über Simulationen von Arbeitsvorgängen bis hin zur Produktentwicklung in einer virtuellen Umgebung reichen.
Wirtschaftliche Aktivitäten: Dank virtueller Artefakte und digitaler Währungen ist es im Metaversum möglich, ein Unternehmen zu gründen und in dieser digitalen Wirtschaft aktiv zu werden.
E-Commerce und Online-Shopping: Ebenso können Nutzer im Metaversum Einkäufe tätigen, wobei der eigene Avatar durch Auswahl von Kleidung, Schmuck, Make-up und anderen Accessoires personalisiert werden kann.
Ein virtuelles Artefakt (VA) ist ein Objekt in einer digitalen Umgebung oder virtuellen Realität. Virtuelle Artefakte ähneln Gegenständen aus der echten Welt, wie zum Beispiel Produkte, Kunstwerke oder Prototypen von Maschinen und Anlagen. Diese Artefakte haben einen Tausch- oder Geldwert. Das heißt, die Nutzer können im Metaversum virtuelle Artefakte kaufen und besitzen. Deshalb spielen digitale Währungen im Metaversum eine große Rolle: Sie sind das Zahlungsmittel für Transaktionen und Geschäfte im Metaverse.
Um ins Metaversum zu gelangen, sind Plattformen, Anwendungen sowie spezielle Software und Hardware notwendig. Das Metaversum ist geräteunabhängig. Deshalb genügt ein Laptop, PC, Tablet oder Smartphone und ein Webbrowser, damit Nutzer das Metaversum betreten können. Die entscheidende Technologie, auf der das Metaversum beruht, ist die Extended Reality (XR) – eine erweiterte Realität, die sowohl Virtual Reality (VR) als auch Augmented Reality (AR) umfasst und so eine Interaktion überhaupt erst ermöglicht.
Sensoren erfassen Informationen, unter anderem biometrische und personenbezogene Daten, und die Bewegungen des Nutzers und übertragen diese ins Metaversum. Deshalb sind hier auch datenschutzrechtliche Aspekte zu beachten. Da die Sensoren riesige Mengen an Daten so effizient wie möglich verarbeiten müssen, kommt künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz.
Technologische Voraussetzungen im Überblick:
Hochverfügbares Netzwerk mit hoher Bandbreite: Die Grundlage des Metaversums ist ein leistungsstarkes Netzwerk, das eine zuverlässige Verfügbarkeit, hohe Bandbreite und minimale Latenzen sicherstellen muss. Nur so können sich Nutzer in Echtzeit realistisch im Metaversum bewegen.
IT-Infrastruktur mit hoher Rechenleistung und Speicherkapazität: Die Architektur des Metaversums erfordert eine IT-Infrastruktur mit beeindruckender Rechenleistung und ausreichender Speicherkapazität, um die komplexen Anforderungen zu bewältigen.
Software, Hardware und Zugangsgeräte: Die Software-Komponente des Metaversums beinhaltet Schnittstellen, APIs, Protokolle und Standards für den nahtlosen Austausch von Daten, um eine kohärente digitale Umgebung zu schaffen. Die physische Interaktion mit dem Metaversum erfolgt über Hardware wie VR-Brillen und Wearables, die den Nutzern eine immersive Erfahrung ermöglichen.
Das Front-End des Metaversums präsentiert eine vielseitige digitale Erlebniswelt ohne Grenzen, in der sich die Anwender in Form ihrer digitalen Identitäten bewegen und die digitale Waren, Produkte und Währungen umfasst. Damit ist das Metaversum eine Online-Welt, in der Menschen virtuell – und in Echtzeit – kommunizieren, leben, arbeiten, reisen und einkaufen können.
Konkret könnte auch der E-Commerce-Bereich von der Teilnahme am Metaversum profitieren. Es bietet zahlreiche Optionen, um Kunden innovative und immersive Shopping-Erfahrungen zu bieten:
Stationäre Ladengeschäfte können digital abgebildet werden: Im Metaversum lassen sich virtuelle Kopien physischer Geschäfte erzeugen, wie eine Art VR-Supermarkt. Damit kann der Einzelhandel auch in einer virtuellen Umgebung für seine Kunden präsent sein und ihnen auch digital eine realistische Einkaufsatmosphäre bieten.
Produktvisualisierungen bieten neue Chancen der Produktpräsentation: Unternehmen können Produkte auf innovative Weise in der virtuellen Welt präsentieren. Durch die Nutzung des Metaversums können Produkte auf kreative und interaktive Weise erlebbar gemacht werden.
Virtuelle und physische Verkaufschancen: Das funktioniert nur im Metaversum – Produkte können sowohl virtuell als auch physisch gekauft und verkauft werden. Zum Beispiel könnten Nutzer Kleidungsstücke nicht nur für sich in der realen Welt, sondern auch als digitale Version für den Avatar erwerben . Dies schafft eine nahtlose Integration zwischen der digitalen und physischen Handelserfahrung. Auch virtuelle und reale Marketing- und Werbekampagnen könnten im Metaversum durchgeführt werden.
Avatar-basierte Unternehmensbesuche: Personen haben die Möglichkeit, mit ihrem Avatar Unternehmen im Metaversum zu besuchen und diese auch persönlich kennenzulernen. Dies schafft eine stärkere Bindung zwischen Kunde und Unternehmen bzw. Marken.
Gilt unsere Gesetzgebung auch im Metaversum und wie steht es um den Schutz personenbezogener Daten? Wie disruptiv könnte das Metaverse werden? Werden wir irgendwann alle einen digitalen Zwilling haben? Noch ist das Metaverse für viele Unternehmen schwer umsetzbar. Ob es irgendwann Teil unseres Lebensalltags werden wird, wird sich zeigen. Spannend ist dieses digitale Universum allemal. Denn hinter dieser bevorstehenden Entwicklung stehen schon Technologien wie Virtual Reality und Augmented Reality bereit, die mit ihren Vorteilen einen faszinierenden Einblick in die Zukunft des Einkaufens bieten.