Shopping in der Virtual Reality ist interaktiv und dynamisch. Das macht das Einkaufen zum Erlebnis. Technologische Fortschritte und die steigende Akzeptanz der virtuellen Realität machen die Umsetzung von virtueller Realität zunehmend attraktiver. Insbesondere der E-Commerce-Bereich kann von dieser Entwicklung enorm profitieren.
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Der Begriff „Virtuelle Realität“ tauchte zum ersten Mal 1982 im Science-Fiction-Roman „Judas Mandala“ von Damien Broderick auf und wurde später ins Oxford Dictionary aufgenommen. Die literarische Idee wurde in den letzten vier Jahrzehnten zur Realität: Computergenerierte Umgebungen sind heute Teil unseres Alltags. Dabei waren die Einführungen von mehreren VR-Headsets entscheidende Meilensteine in der Entwicklung von Virtual Reality: 2012 kam das VR-Headset „Oculus Rift“ auf den Markt und 2015 folgten die VR-Headsets Google Cardboard und Samsung Gear VR (beide nicht mehr erhältlich). Sie trugen dazu bei, dass die Entwicklung der VR an Fahrt aufnahm und die VR-Technologie weiter vorangetrieben wurde.
Im Gegensatz zur Augmented Reality (AR) gibt es bei der virtuellen Realität keine Vermischung oder Überlagerung von virtuellen Objekten mit der realen Umgebung. Bei der virtuellen Realität (VR) tauchen Anwender in eine 3-dimensionale Welt vollständig ein. Setzen sie eine VR-Brille auf, können sie ihre physische Wirklichkeit komplett ausblenden. Das Virtual-Reality-Erlebnis ist also immersiv. Daher spricht man manchmal auch von „Immersive Reality“. Ein Beispiel: Die Anwender sitzen etwa im Wohnzimmer und machen über eine VR-Brille eine virtuelle Tour durch ein Museum. Durch diese Immersion entsteht so das Gefühl, dass sie sich tatsächlich im Museum befinden.
Und was ist kollaborative VR? Beim Konzept der kollaborativen VR befinden sich mehrere Personen an unterschiedlichen Orten in der physischen Welt. Sie treffen sich als Avatare in einer VR-Umgebung und kommunizieren miteinander über Mikrofone, Headsets oder Chats. Ein Anwendungsbereich der kollaborativen Virtual Reality sind unter anderem geschäftliche Meetings.
Für das Eintauchen in virtuelle Welten benötigen die Entwickler und Nutzer allerdings spezifische Technologien, Hardware und Software.
Software für die technische Umsetzung von Virtual Reality
Software zur Erzeugung der virtuellen Welt: VR-Entwickler verwenden Programme, wie Maya, 3D Studio Max, Blender, SketchUp, Softimage XSI, Cinema 4D und LightWave 3D, um dreidimensionale virtuelle Welten zu erstellen und zu gestalten.
Autoren-Software: Um eine neuartige Wirklichkeit zu simulieren und 3D-Szenarien zu erstellen, braucht es Software wie World Tool Kit oder World Up. Diese Systeme vereinfachen das Programmieren von Interaktionen und Bewegungen in der VR-Welt.
Virtual-Reality-Headset: Damit VR möglichst realistisch wirkt, brauchen die Anwender Headsets, die durch hochentwickelte Display-Technologien und Sensoren die immersive Umgebung darstellen.
Eingabe-/Ausgabegeräte: Um in der virtuellen Welt dann interagieren zu können, sind Eingabe- und Ausgabegeräte notwendig. Dazu gehören VR-Controller, mit denen Nutzer Aktionen steuern. Aber auch Laufbänder, 3D-Mäuse, Handschuhe und Anzüge übertragen die Bewegungen des Nutzers in die virtuelle Welt.
VR-Kamera: Spezielle Kameras mit einer 360-Grad-Sicht der Umgebung machen das Seherlebnis tatsächlich immersiv und das Virtual-Reality-Erlebnis realistisch.
Die Anwendungsbereiche für virtuelle Realität sind äußerst vielfältig und bieten zahlreiche Vorteile für verschiedenste Branchen. In diesen Bereichen wird Virtual Reality in Zukunft noch eine bedeutende Rolle spielen:
Entertainment-/Gaming-Branche Beim Gaming verspricht VR ein einzigartiges Spielerlebnis. Die Spieler bewegen sich als Avatar in der virtuellen Welt. Auch VR-Fitnessgeräte bieten unterhaltsame Möglichkeiten für Fitnessaktivitäten. Wer zu Hause auf dem Laufband läuft, kann dank einer VR-Brille zum Beispiel virtuell durch den Wald joggen.
Event- und Kulturbranche Dank VR ist es möglich, virtuell an Messen, Konzerten und Sportveranstaltungen teilzunehmen oder einen 360°-Rundgang durch Museen und virtuelle Showrooms zu machen. Dies eröffnet neue Chancen für virtuelle Erlebnisse und spricht neue Zielgruppen an.
Immobilienbranche und Architektur Interessenten können Musterwohnungen und -häuser virtuell besichtigen. Das spart Zeit für die Anfahrt für den Makler und Käufer. Und bietet eine erste realistische Vorschau, bevor man sich das Objekt vor Ort besichtigt. Architekten können dank VR realistische digitale Modelle von Büros, Hotels oder Restaurants erstellen.
Bildungswesen In Bildungseinrichtungen erzeugt VR realitätsnahe Lernumgebungen. Schüler und Auszubildende können in virtuellen Klassenzimmern praktische Übungen durchführen und wertvolle Erfahrungen sammeln.
Gesundheitswesen Im Medizinstudium üben Studierende medizinische Eingriffe in einer virtuellen Umgebung – und das völlig risikofrei.
Industrie und Wirtschaft VR vereinfacht eine schnelle Prototyp-Erstellung und setzt virtuelle Showrooms für Produkte um. Oder Mitarbeiter werden beispielsweise an Maschinen praxisnah geschult oder können über kollaborative VR zusammenarbeiten.
Einzel- und Onlinehandel Das Shopping in einer Virtual-Reality-Umgebung wird für Kunden zu einem einzigartigen Einkaufserlebnis. Sie können Produkte virtuell ausprobieren, bevor sie ein Produkt kaufen.
Virtuelle Realität eröffnet auch deinem E-Commerce-Business aufregende Möglichkeiten, wie deine Produkte präsentiert, entdeckt und erlebt werden können.
Deine Kunden weltweit können sich Produkte als 3D-Modelle anschauen, ohne ein Ladengeschäft betreten zu müssen. Du kannst deine Kunden deine Artikel von allen Seiten betrachten lassen. Sie können auch ein Produkt in verschiedenen Farben anzeigen. Oder Outfits, Schuhe oder Schmuck virtuell anprobieren und so die richtige Größe finden. Wenn bestellte Artikel passen und den Geschmack deiner Kunden treffen, reduziert sich unterm Strich auch die Anzahl deiner Retouren – und die Kundenzufriedenheit steigt.
Interaktive In-Store-Erlebnisse führen zu mehr Kundeninteraktionen im Ladengeschäft. Kunden setzen sich eine VR-Brille auf und können im Autohaus eine Probefahrt unternehmen, im Modegeschäft eine Fashionshow besuchen oder im Schuhgeschäft verschiedene Wanderschuhe testen, indem sie einen Berg hochsteigen. Und das alles virtuell! Auch Einsparpotenziale sind möglich: Virtuelle Produktregale vergrößern das Produktsortiment, indem ähnliche Produkte digital angezeigt werden, und reduzieren gleichzeitig den Verkaufsraum.
Für deinen Onlineshop bieten sich zum Beispiel 360°-Videos an: Indem du deine Produkte in eine virtuelle Umgebung platzierst, kannst du deine Produkte für Kunden bestmöglich in Szene setzen. Potenzielle Käufer sehen deine Artikel nicht, sie erleben sie. Einen ähnlichen Erlebnisfaktor erzielst du auch mit einer 3D- Produktvisualisierung: Mit einem „360-Grad-Viewer“ erstellt du für deinen Shop 360-Grad-Produktbilder.
Bei allen Vorteilen sehen sich Onlinehändler bei der Umsetzung von VR mit mehreren Hürden konfrontiert. Diese beziehen sich auf die Kosten, die Komplexität, auf mögliche Datenschutz- und Sicherheitsbedenken und die im Moment noch geringe Nutzung von VR-Geräten.
Die Anschaffung von VR-Hardware kann teuer sein, sowohl für Unternehmen als auch für Nutzer und Kunden. Und nicht alle besitzen bereits VR-Geräte. Auch das Erstellen professioneller VR-Inhalte, das Entwickeln einer computergenerierten 3D-Umgebung und das Implementieren von VR-Lösungen sind technologisch noch kein Kinderspiel, was für einige Unternehmen noch eine Barriere darstellen kann. Auf der anderen Seite gibt es schon Software und Plattformen auf dem Markt, zum Beispiel von Shopware, die das Erstellen von 3D-Inhalten vereinfachen. Dazu kommt die mögliche Zurückhaltung der Kunden, persönliche Daten anzugeben, vor allem in einer virtuellen Umgebung. Die Verarbeitung von Kundendaten für personalisierte Interaktionen unterliegt höheren Datenschutzanforderungen.
Trotz dieser Hindernisse sind die Chancen, die sich dem Onlinehandel durch Virtual Reality eröffnen, äußerst vielversprechend: Die kontinuierlichen Fortschritte in der VR-Technologie werden dazu führen, dass Hardware langfristig immer kostengünstiger wird. Geplante Branchenstandards werden die Umsetzung vereinfachen und damit die Verfügbarkeit von VR erhöhen.
Mit der Zeit wird die breitere Akzeptanz der Virtual-Reality-Technologie wachsen, da Verbraucher mehr Möglichkeiten und Vorteile erkennen. Auch mit der wachsenden Anzahl von VR-Geräten auf dem Markt wird der Zugang zur Technologie erleichtert. Die Zukunftsaussichten sind positiv. Es wird erwartet, dass die Nutzerbasis erheblich wächst – und dazu beiträgt, dass die Kosten für VR-Technologie sinken.
Die Möglichkeit, Produkte in 3D zu erleben und interaktiv zu testen, wird das Einkaufserlebnis verändern. Und VR wird sich zu einem unverzichtbaren Element im Einkaufsprozess entwickeln.