Für Einzel- oder Großhändler dreht sich ein Großteil der täglichen Abläufe um den Datenaustausch mit Lieferanten. Lagerbestände und Preise müssen kontinuierlich aktualisiert , neue Produkte hinzugefügt und Bestellungen versendet werden, um Kundenaufträge umzusetzen oder das Lager aufzufüllen. Diese Aufgaben könnten schnell den Arbeitsaufwand mehrerer Mitarbeiter oder ganzer Abteilungen erfordern.
So genannte Electronic Data Interchange (EDI)-Integrationen sind eine ideale Lösung, um viele dieser Prozesse zu automatisieren und damit manuelle Arbeit zu reduzieren. EDI hilft dir dabei, die Kommunikation mit deinen Lieferanten zu optimieren, die Effizienz zu steigern und Fehler zu minimieren. In diesem Beitrag erfährst du mehr über die Vorteile von EDI-Integrationen für das Katalogmanagement, die Lagerbestandsaktualisierung und Bestellungen. Wir erklären, was EDI ist, welche EDI-Formate es gibt, warum der richtige Lösungspartner entscheidend ist und wie du EDI mithilfe einer Integrations-Platform as a Service (IPaaS)-Lösung in Shopware integrieren kannst.
Vorteile der Integration solcher Automatisierungen
Katalogmanagement:
Mit EDI werden Produktkataloge automatisch aktualisiert, manuelle Eingaben neuer Produkte oder Änderungen entfallen. Das spart Zeit und sorgt für weniger Fehler.
Lagerbestands-Updates:
EDI hält deine Lagerbestände aktuell. Lieferanten können Lagerdaten direkt in dein System übermitteln, sodass dein Shopware-Store immer die richtigen Bestände anzeigt.
Bestellungen:
Dank der Automatisierung von Bestellungen über EDI werden diese sofort an die Lieferanten weitergeleitet, was den Prozess beschleunigt und das Risiko von Fehlern in den Bestelldetails verringert.
Was ist EDI?
Electronic Data Interchange (EDI) ist eine Technologie, die es Unternehmen ermöglicht, Dokumente in einem standardisierten elektronischen Format auszutauschen. Anstelle von Papier, E-Mail oder Fax können Unternehmen Dokumente wie Bestellungen und Rechnungen direkt von einem System an ein anderes senden. EDI wurde in den 1960er Jahren eingeführt und fand bereits in den 1980er und 1990er Jahren breite Anwendung. Diese Technologie stellt sicher, dass die Daten genau und schnell übermittelt werden.
Damit EDI funktioniert, müssen sowohl Lieferant als auch Händler EDI implementiert haben, was oft vom Lieferanten initiiert wird. EDI eignet sich ideal zur Integration von Automatisierungen, da es den Datenaustausch standardisiert. Es ermöglicht eine einfache Kommunikation zwischen verschiedenen Systemen, reduziert die Notwendigkeit manueller Arbeit und minimiert Fehler.
Die verschiedenen EDI-Formate im Überblick
Es gibt verschiedene EDI-Formate, deren Unterschiede wichtig sind:
ANSI X12: Weit verbreitet in den USA und wird für diverse Geschäftsdokumente genutzt.
EDIFACT: International und besonders in Europa weit verbreitet.
Proprietäre Varianten: Einige Unternehmen und Softwareanbieter wie COMARCH haben eigene EDI-Standards, die auf spezielle Geschäftsanforderungen zugeschnitten sind und zusätzliche Funktionen bieten können.
Branchenspezifische Varianten: Bestimmte Branchen haben eigene EDI-Standards, z. B. nutzt die Automobilindustrie Standards wie ODETTE, während der Einzelhandel Standards von GS1 verwendet.
Jedes Format hat seine Stärken, und die Wahl hängt von deinen spezifischen Anforderungen und der Region/Branche ab, in der du tätig bist.
Obwohl EDI ein standardisiertes Dokumentenformat ist, handelt es sich keineswegs um eine Plug-and-Play-Lösung. Jeder beteiligte Partner – also Händler und Lieferant – hat seine eigenen spezifischen Werte für bestimmte Felder, die letztlich aufeinander abgestimmt werden müssen. Beispielsweise könntest du eine Produkteigenschaft „Tischplattenfarbe“ mit dem Wert „Dunkle Eiche“ verwenden, während ein Lieferant dieselbe Eigenschaft als „Oberflächenfarbe“ mit dem Wert „Braunes Holz“ bezeichnet.
Der Wert eines EDI-Implementierungspartners
Die Vorteile von EDI , stellen sehr wohl eine technische Herausforderung dar. Ausserdem ist auch eine richtige Vernetzung wichtig. EDI-Implementierungspartner bauen Netzwerke von Unternehmen auf, für die sie bereits bestehende Integrationen und vor allem (Mappings) haben. Diese Unternehmen verfügen möglicherweise auch über eigene Formatstandards wie COMARCH.
Die meisten EDI-Implementierungspartner bieten eine moderne API-Schnittstelle, die den Integrationsprozess vereinfacht. Diese API ermöglicht eine leichtere und effizientere Anbindung deines Shopware-Systems an das EDI-Netzwerk.
Ein guter Partner berät dich zu unterstützenden Formaten, integriert schnell eine große Anzahl an Lieferanten und hilft beim Mapping deiner spezifischen Datenmodelle. So kannst du von deren Expertise und bestehenden Verbindungen profitieren und den Integrationsprozess reibungsloser gestalten.
Integration von EDI in Shopware
In der Regel werden dieserart Integrationen eher über ein ERP-, OMS- oder IMS-System durchgeführt, weniger direkt in einer E-Commerce-Plattform. Dennoch kann eine direkte Integration mit Shopware durchaus eine valide Option sein.
Wir empfehlen die Nutzung einer IPaaS-Lösung, um die APIs des EDI-Implementierungspartners anzubinden. Falls nur ein Lieferant integriert wird, könnte es eine Option sein, die EDI-Dokumente direkt in die IPaaS-Lösung zu importieren, was jedoch langfristig zu höherem Wartungsaufwand führen könnte.
Von der IPaaS-Lösung aus ist die Integration mit Shopware schnell realisierbar, indem man die Standardintegration im Integrations-Store der IPaaS-Lösung findet.
Fazit
EDI-Integrationen in Shopware können deine Geschäftsprozesse erheblich optimieren. Die Automatisierung von Katalogaktualisierungen, Bestandsmanagement und Bestellungen verbessert Effizienz und Genauigkeit. Das Verständnis der verschiedenen EDI-Formate hilft dir, das richtige System für deine Bedürfnisse zu wählen. Ein Partner mit einem großen Netzwerk kann den Prozess vereinfachen, oder du kannst eine IPaaS-Lösung nutzen, um Integrationen selbst zu verwalten. Durch EDI-Integrationen kannst du dein Geschäft optimieren und wettbewerbsfähig bleiben.